top of page

Vegetatives Nervensystem

Das vegetative Nervensystem besteht aus zwei Teilen: dem Sympathikus (sympathisches Nervensystem) und dem Parasympathikus (parasympathisches Nervensystem). Sie wirken in entgegengesetzter Weise auf den Körper ein.

Es regelt die Abläufe im Körper, die man nicht mit dem Willen steuern kann. Es ist ständig aktiv und reguliert beispielsweise Atmung, Herzschlag und Stoffwechsel. Hierzu empfängt es Signale aus dem Gehirn und sendet sie über unsere Nervenbahnen zu den verschiedenen Organen.

Durch das Zusammenspiel dieser Wirkmechanismen entsteht im Körper ein harmonischer Ausgleich. Wie spüren wir das? Im Normalfall gar nicht, denn alles ist gut. Wir fühlen uns wohl.

Der Parasympathikus steuert die Körperfunktionen wie Herzschlag, Atmung und Verdauung in einer Entspannungsphase. Er dient der Regeneration, dem Aufbau von Energiereserven, kurbelt Stoffwechselvorgänge und die Verdauung an und sorgt dafür, dass wir uns gut erholen können. Der Parasympathikus wird dann aktiv, wenn wir uns ausruhen, es uns gemütlich machen und uns auf dem Sofa mit unserer Lieblings-Serie berieseln lassen, ein gutes Buch lesen oder einfach nur schlafen.

Das sympathische Nervensystem bereitet den Körper auf körperliche und geistige Leistungen vor. Es sorgt dafür, dass unser Herz schneller schlägt, sich die Atemwege erweitern und die Verdauungstätigkeit vermindert wird. Alle Energie soll darauf verwendet werden, aktiv zu sein. Die Verdauung wird deshalb gehemmt und auf eine Zeit verschoben, in der man sich wieder ausruhen kann. Ob bei der Arbeit, beim Sport oder durch eine unerwartete Stress-Situation: immer dann, wenn wir unsere Höchstleistung abrufen müssen, steht uns der Sympathikus zuverlässig zur Seite.

Parasympathikus

Sympathikus

Vegetatives Nervensystem

Überaktivierung
vegetatives Nervensystem

Vegetatives Nervensystem

Jeder Mensch hat seinen sogenannten Rucksack🎒mit seinen Erfahrungen, die er in seinem Leben gemacht hat. Das Nervensystem wird überaktiviert⚡️💥wenn es Stimulierungen ausgesetzt wird, die zu schnell, zu plötzlich, oder zu stark auftreten, in Bezug zur normalen Fähigkeit des Nervensystems damit umzugehen. Bei der Überaktivierung ist entscheidend, wie gut wir uns selbst regulieren können, welche Ressourcen wir im Leben allgemein und zum Zeitpunkt des Ereignisses zur Verfügung haben, sowie den Kontakt zu unserem sozialen Umfeld. 

Folgende Symptome können bei Überaktivierung auftreten:
Überaktivierter Sympathikus: Angst oder Panik, hohe Schreckhaftigkeit, Frustration, Manien, Wut
Überaktivierter dorsaler Vagus: Erschöpfung, Depression, Scham, Dissoziation, Abwesenheit, Teilnahmslosigkeit, Trägheit


In der Biodynamischen Craniosacral-Therapie wird das überaktivierte Nervensystem durch
Co-Regulation des Nervensystems der TherapeutIn & Sicherheit, verbunden mit Trauma Arbeit, Schritt für Schritt 👣 in den nächst höheren Zustand begleitet. Das was das Nervensystem sowieso möchte, aber ohne ein reguliertes Gegenüber nicht kann🌈.

Unser Nervensystem versucht immer im bestmöglichen Zustand zu sein, was zurzeit gerade möglich ist❤️.
Ziel ist, das Gleichgewicht von Sympathikus und Parasympathikus wieder herzustellen. Das wir uns sanft zwischen dem ventralen Vagus und dem Sympathikus bewegen. 
Dabei handelt es sich um einen Prozess, welcher sich über eine gewisse Zeit erstrecken kann.

Vegetatives Nervensystem, wie funktioniert das eigentlich? 👀🤯🧐💡😊
 

Prof. Dr. Stephen Porges unterteilt das vegetative Nervensystem in 3 Teile:

 

 

Dorsaler Vagus: Immobilisierung (Erstarrung) FREEZE

Sympathikus: Mobilisierung (Kampf/Flucht) FLIGHT FIGHT

Ventraler Vagus: Soziales Kontaktsystem SOCIAL ENGAGEMENT
 

 

 

 

 

Der ventrale und dorsale Vagusnerv gehören beide zum parasympathischen Nervensystem. Der ventrale Vagus (im Hirnstamm ausgehend vom Nucleus ambiguus) ist myelinisiert, reagiert schneller und ist bei einem gesunden Organismus🌷vorherrschend. Ist dieser aber überfordert, wird der Sympathikus aktiviert, der Organismus geht über in die Mobilisierung 🥊🏃🏼‍♀️🏃🏻‍♂️den „Fight or Flight“ Modus. Gibt es nun keine Lösung, dann übernimmt der unmyelinisierte dorsale Vagus (im Hirnstamm ausgehend vom Nucleus dorsalis vagalis) und fährt alle Funktionen herunter – der Organismus geht in die Immobilisierung (Erstarrung/Freeze)❄️.

Der ventrale Vagus ist sehr eng mit vier anderen Hirnnerven🧠verknüpft. Dem N. trigeminus (V), N. facialis (VII), N. glossopharyngeus (IX) und dem N. accessorius (XI). Dies ist ein zusammenhängendes Regelsystem, das Soziale Kontaktsystem. Das bedeutet, dasselbe System, das Atmung👃🏻und Herzschlag💕reguliert, ist auch für Mimik😨😳😊, Hören👂🏻, Stimmlage🗣, Kopfdrehen👀und Schlucken👄zuständig. Also die motorischen Funktionen, welche wir benötigen, um uns in einer Notsituation🚨, bei akuter Gefahr, bestmöglich anzupassen. Ein Mensch mit guter Anpassungsfähigkeit kann sein soziales Kontaktsystem nutzen um flexibel zu sein. Als Beispiel mit einem potentiellen Angreifer ins Gespräch zu kommen, anstatt direkt zu kämpfen, zu fliehen oder zu erstarren.

Das enterische Nervensystem (Bauchgehirn) gehört auch zum vegetativen Nervensystem und ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen, das nahezu den gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht. Die Zahl der Nervenzellen entspricht etwa der des Rückenmarks. Unser Bauchgehirn wird ebenfalls durch den Parasympathikus (steigert Motilität und Sekretion) und den Sympathikus (senkt Motilität und Sekretion) beeinflusst.

 

bottom of page